
Wer uns regelmäßig verfolgt, der wird sicher mitbekommen, dass nur ganz selten Fotografen bei uns sind. Nicht weil wir keine Anfragen bekommen, sondern weil ich nicht bei jedem „ja“ sage. Warum? Weil ich mir eben schon angucken, wen ich da zu uns hole. Das klingt nun vielleicht etwas arrogant, aber es gibt Anfragen, da ist schnell klar „Nein – Du nicht“. Kommt jemand zu uns, dann lasse ich ihn eigentlich sehr stark in unsere Privatsphäre. Meistens weiß derjenige dann wo Blue steht und i.d.R. auch meine Adresse. Unsere Weide ist für mich ein sehr privater Raum, da dort außer uns niemand ist. Mir ist es außerdem wichtig, dass ich mich vor der Kamera wohl fühle, denn das überträgt sich dann auch auf Blue.
Im Voraus kläre ich ab, was erwartet der Fotograf und was bekomme ich als Gegenleistung? Wichtig, hier geht es nicht darum das ich jemanden für ein Shooting beauftrage/bezahle, sondern dass ich eine Anfrage bekomme, wo mich die Bilder nichts kosten. Natürlich liegt das Recht der Bilder beim Fotograf. Doch ich möchte vermeiden, dass ein Bild von Blue (und mir) nachher in einem falschen/negativen Zusammenhang irgendwo veröffentlicht wird.
Für mich ist es selbstverständlich, dass ich die Bilder nur mit dem Copyright des Fotografen online stelle und diesen natürlich verlinke (quasi Werbung für ihn mache).
Nun habe ich selbst aber schon einige abenteuerliche Dinge erlebt oder auch von Bekannten erzählt bekommen. Denn man kann echt Glück mit solchen Fotografen haben, aber auch sehr viel Pech. Ich habe schon einige Anfragen abgelehnt, auch weil manche sehr frech waren.
Warum ich Anfragen bekomme? Zum einen wegen meiner Reichweite und zum anderen, weil Blue eben sehr viel kann was auf Bildern toll aussieht. Ja, einige Fotografen leben davon und natürlich ist es richtig, dass die Ausrüstung etc. sehr viel kostet. Doch Menschen werden als Models auch bezahlt, daher finde ich es nicht verwerflich, wenn ich durchaus auch etwas von dem Fotografen bekomme (in Form von Bildern). Immerhin opfere ich meine Zeit und ja, auch die Ausbildung von Blue hat Zeit und Geld gekostet. Frech finde ich es daher schon, wenn ein Fotograf mehrere Stunden Einsatz von mir und meinem Pferd fordert und mir dafür ganze 2 Bilder anbietet. Mal ganz abgesehen davon, dass auch ich Vorbereitungszeit usw. habe (Pferd putzen, Outfits etc.). Interessant sind ebenfalls Anfragen, wo die Leute es noch nicht mal hinbekommen meinen Vornamen unfallfrei abzuschreiben. Ja, mein Name steht auf all unseren Kanälen und selbstverständlich ist dieser richtig geschrieben. Nein, ich heiße nicht Alina oder welche Konstellationen ich sonst noch so gelesen habe. Klar, die Autokorrektur kennt meinen Namen i.d.R. nicht, aber wenn ich so eine Anfrage schreibe, dann achte ich doch darauf, dass der Name stimmt? Übrigens ein allgemeines Problem, nicht nur bei Fotografen. Es wirkt nämlich nicht besonders professionell, wenn der Name falsch geschrieben wird (und das sogar teils sehr hartnäckig). Unsympathisch ist mir eine Anfrage übrigens von Anfang an, wenn es heißt „Hallo ich fotografiere, wo kommst Du her und was kann das Pferd so?“. Entschuldigung, aber man braucht wirklich nicht die ganze Seite durchzugucken um einen Eindruck von dem zu bekommen, was Blue und ich so machen. Hier erweckt es tatsächlich den Anschein, dass nur auf die Likezahl geguckt wurde und derjenige sich eigentlich 0 mit uns auseinander gesetzt hat. Wenn mich jemand anschreibt denke ich mir eigentlich schon, dass es doch einen Grund geben muss wieso ich angeschrieben werde? Fällt eigentlich unter 0 8 15 Anfragen, denn manche sind sogar ohne direkte Anrede und da bekommt man durchaus das Gefühl, diese Nachricht wurde an X Leute geschickt. Die Frage nach dem Bundesland bzw. meinem Wohnort finde ich dagegen absolut okay, denn so öffentlich mache ich das nicht. Wobei das Bundesland i.d.R. leicht raus zu finden ist, da dieses schon in der Beschreibung steht. Aber wir wollen ja auch nicht zu kleinlich sein.
Dadurch, dass ich zum Teil viele Anfragen bekomme, habe ich durchaus eine Auswahl. Stimmt das Gefühl nicht, sage ich nicht zu. Wir hatten schon echt tolle Shootings mit Fotografen die leider i.d.R. nicht aus der Ecke kommen. Denn wenn alles passt sage ich durchaus zu und häufig stimmt mein Gefühl da auch. Ansonsten habe ich glücklicherweise selbst eine gute Kamera und liebe Menschen in meinem Umfeld, die gelegentlich mal drauf halten. Klar, die Bilder sind nicht direkt mit denen eines Fotografen zu vergleichen, aber sie sind qualitativ eben doch besser als z.B. Handybilder.
Natürlich werfe ich einen Blick auf die Seiten der Fotografen, dabei ist es mir aber total egal wie bekannt derjenige ist.

Leider habe ich durchaus schon mitbekommen, dass sich Fotografen an Abmachungen nicht halten, daher bin ich in der Beziehung sehr vorsichtig. Manch einer stand mehrere Stunden vor der Kamera und hat nie ein Bild gesehen.
Nicht falsch verstehen, es ist mir durchaus bewusst, was so ein Fotograf leisten muss bzw. das auch die Ausrüstung nicht günstig ist. Ich kenne auch den ganzen Rattenschwanz der da so dran hängt. Aber ich lasse mich eben auch nicht ausnutzen von wegen „Du bekommst 2 Bilder und den Rest kannst Du dazu kaufen“. Ich weiß, was mein Pferd kann und das gerade solche Motive super sind, weil wir sehr vielseitig sind. Grundsätzlich bin ich auch echt offen, wenn es um Wünsche geht. Sagt ein Fotograf: „ich möchte unbedingt mal das oder das fotografieren“ versuche ich es möglich zu machen. Immerhin sind wir absolut flexibel und für jeden Spaß zu haben. Und nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn ich dafür in Form von Bildern „bezahlt“ werde. Wie gesagt, Models werden i.d.R. auch bezahlt. Ich erwarte ja keine Bezahlung in dem Sinne, aber ich möchte mir dann doch zumindest ein paar Bilder aussuchen dürfen und eben nicht nur 2. Denn dann gehe ich lieber eine Runde ausreiten, da habe ich mehr davon.
Aber – und das ist finde ich wichtig ebenfalls zu erwähnen – es gibt auch wirklich tolle Fotografen, die sich beim Anschreiben Mühe geben und an Absprachen halten. Manch einer hat dabei sogar eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Es gibt mittlerweile unzählig viele die sich als Fotografen bezeichnen und/oder versuchen davon zu leben. Auch das macht es schwierig die schwarzen Schafe heraus zu finden. Doch es gibt wirklich gute und faire Fotografen, die sich echt Mühe geben und sehr viel Talent haben.
Aber wenn ich jemanden kontaktiere, da ich meine Kartei erweitern möchte, gibt es eben auch die andere Seite – die des „Models“. Ich hoffe es kam verständlich rüber, was ich damit sagen wollte. Oftmals machen Fotografen ja ihren Standpunkt klar (gerade was die Rechte betrifft) was auch absolut ok ist.
Letztendlich sollte so was meiner Meinung nach für beide Seiten fair ablaufen. Genau so wie ich mich an Absprachen halte, erwarte ich das auch von anderen. Es ist ein geben und nehmen, denn letztendlich müssen beide Seiten etwas leisten.
Aber leider ist gerade der Bereich „Fotografie“ in den letzten Jahren so überschwemmt worden, dass es teils sehr schwer ist da durch zu blicken. Denn „Fotografen“ gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ich habe auch eine Spiegelreflexkamera und kann damit umgehen, trotzdem würde ich nie auf die Idee kommen mich als „Fotograf“ zu bezeichnen.
Hallo Aline,
Die Dinge, die du beschreibst, kenne ich. Allerdings bin ich meistens die Jenige mit der Kamera in der Hand 😉 Und es ist nicht mehr in Ordnung, dass die Berufsbezeichnungen „Journalist“ und „Fotograf“ nicht mehr geschützt sind. Da muss sich einiges tun.
Die Sache mit dem Namen kann sehr peinlich werden, denn eigentlich bin ich schreibende Journalistin und es gibt nichts schlimmeres, als einen falsch geschriebenen Namen. Das wird einem sofort beigebracht. „Egal, was der Inhalt eines Textes ist, der Name muss stimmen!“ Natürlich kann die Autokorrektur einem mal einen Strich durch die Rechnung machen, aber Anfragen versendet man am Besten vom Rechner aus. Zumindest ist das meine Meinung dazu 😉
LG, Jenny
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