„Als Freizeitreiter brauchst Du einen Vielseitigkeitssattel“
Wer ein eigenes Pferd hat und dazu gerne und oft ins Gelände geht, macht sich irgendwann Gedanken darüber, welcher Sattel es werden soll. So war es damals auch bei Blue und mir.
Oft bekommt man aber gesagt „Du bist Freizeitreiter und oft im Gelände unterwegs, da brauchst Du auf jeden Fall einen Vielseitigkeitssattel!“
Das Klischee als Freizeitreiter einen VS Sattel zu benötigen ist weit verbreitet. Schon oft wurde ich angeschrieben und nach meinen Erfahrungen gefragt, da ich ja einen Dressursattel habe. Viele dieser Menschen haben sich ebenfalls von dem Klischee verunsichern lassen und wussten nicht was sie machen sollen. Ich hoffe, dass ich vor allem diesen Menschen mit diesem Beitrag etwas helfen kann.
Damals, als es darum ging einen Sattel für Blue zu kaufen, war ich ca. 15 Jahre alt. Blue war mein erstes eigenes Pferd und weil man oft gehört hat „Freizeitreiter = Vielseitigkeitssattel“ holte ich für Blue einen VS Sattel.
Da Blue damals natürlich noch sehr jung war, war es absehbar, dass der Sattel nicht ein Leben lang passt. 2009 kam dann der Zeitpunkt, wo der VS Sattel aufgrund Blues körperlichen Veränderungen nicht mehr passte. Nach ca. einem Jahr ohne Sattel (wo wir uns einen passenden geliehen haben bzw. ohne Sattel unterwegs waren) stand 2010 der Termin für einen neuen Sattel an.
Die Sattlerin kam und brachte Vielseitigkeits- und Dressursättel mit. Ich ritt einen passenden VS und Dressur probe. Doch ich war verunsichert, bekam man doch eingetrichtert, dass man als Freizeitreiter einen VS Sattel nehmen soll. Dabei fühlte ich mich in dem Dressursattel deutlich wohler.
Aber ich reite doch viel im Gelände?
Die Sattlerin sagte dann zu mir: „Was ist das Problem? Du sitzt im Dressursattel viel lockerer und besser als in dem Vielseitigkeitssattel.“
Ich erwiderte: „Aber ich gehe doch so oft ins Gelände, da nimmt man doch besser einen VS? Da hat man doch mehr Halt?“
Daraufhin schickte mich die Sattlerin für eine halbe Stunde ins Gelände, während sie mit meiner Mutter auf der Weide wartete. Die Jahre zuvor hat sich das Klischee Freizeitreiter = VS Sattel so festgebrannt, dass ich mich stark davon verunsichern lies.
Doch ich hörte auf mein Gefühl und so wechselten wir 2010 von Vielseitigkeit auf Dressur.
Seit über 6 Jahren reite ich Blue mit Dressursattel und muss sagen – es war die beste Entscheidung. Natürlich sind wir hauptsächlich im Gelände unterwegs, aber dennoch fühle ich mich im Dressursattel sicher und wohl. Er bietet mir genug Halt und sogar kleine Sprünge (im Gelände oder auf dem Platz) sind kein Problem.
Ich persönlich sehe bzw. merke überhaupt keinen Nachteil gegenüber dem VS Sattel. Im Gegenteil, ich fühle mich viel wohler und Blue läuft seitdem auch deutlich besser.
Meine persönliche Leidenschaft ist eigentlich die Dressur, ich mache das total gerne und egal auf welchen Sätteln ich gesessen habe, in Dressursätteln fühlte ich mich immer wie zu Hause. Ich mag es nah und „tief im Pferd“ zu sitzen.
Die Pauschen störten mich dabei überhaupt nicht (wobei es natürlich verschiedene Ausführungen gibt).
Das heißt nicht, dass jeder Freizeitreiter sich nun einen Dressursattel holen soll. Vielmehr möchte ich damit sagen – probiert es aus!
Ich konnte wirklich in all den Jahren nicht einen Nachteil gegenüber dem VS Sattel feststellen. Man kann also als Freizeitreiter sehr wohl einen Dressursattel nehmen und ist damit genauso glücklich wie andere mit einem VS. Aber natürlich kommt es auch immer auf das Pferd bzw. den Reiter an, es gibt mit Sicherheit Leute, die sich in einem Vielseitigkeitssattel wohler fühlen – ich gehöre jedoch nicht dazu.
Probiert es aus und nehmt den Sattel, mit dem ihr und euer Pferd euch am wohlsten fühlt. Ganz egal was für ein Sattel das sein mag. Das Klischee, dass Freizeitreiter, die viel ins Gelände gehen, zwingend einen Vielseitigkeitssattel haben müssen, kann ich daher absolut nicht bestätigen. Am wichtigsten ist, dass der Sattel dem Pferd passt, dieses sich damit wohl fühlt und letztendlich auch der Reiter sich im Sattel wohl fühlt.
Ich bin Freizeitreiter, reite viel im Gelände lege aber auch wert auf eine gute Grundausbildung (Dressur) meines Pferdes und bin froh, dass ich damals auf einen Dressursattel umgestiegen bin. Aufgrund der Erfahrungen die ich mit dem Dressursattel gemacht habe, würde ich mir auch keinen Vielseitigkeitssattel mehr holen.
Hallo Aline,
ich bin, genau wie du, Freizeitreiter und gehe hauptächlich mit meinem Wallach ins Gelände und wir haben auch einen Dressursattel! Ich sehe gar keinen Nachteil, habe auch bei einigen Bucklern einen guten Halt und schnalle selbst meine Bügel nicht kürzer (wie es einige machen), weil ich mich dann einfach unwohl fühle und das Gefühl habe so über dem Schwerpunkt zu stehen. Ich reite jetzt seit etwa zwei Jahren in dem Sattel und habe mich so sehr daran gewöhnt, dass ich es wahrscheinlich sehr komisch finden würde in einem Vielseitigkeits- oder gar Springsattel zu reiten.
Ich denke, dass es immer auf das Modell und auch auf die persönlichen Vorlieben, den Körperbau und natürlich auch die Gewohnheit des Reiters ankommt.
Ganz liebe Grüße, Nadine 🙂
LikeGefällt 1 Person
Hallöchen 🙂
Persönlich bin ich der Meinung das es gefühlsmäßig passen muss. Wenn man sich wohl fühlt ist doch alles prima:-).
Ich kann es mir im Gelände nicht ohne vs vorstellen. Bzw ist unserer ein vs sattel mit Schwerpunkt Dressur. Kann man das so behaupten? Nun ja. Fakt ist das ich selber auch Dressur und Vielseitigkeit probiert habe. Und mit dem Dressur die halbe kriese bekommen habe. Zb sind mir ständig die Knie ein wenig über die pauschen gerutscht.
Einige Jahre später (ist noch gar nicht so lange her) hatte ich dann den Dressur Sattel von isabell Werth (wintec) doch Zuhause da der alte nicht mehr gepasst hat. Diesen hatte ich ca 5 Wochen und ich muss sagen bequem war er schon aber so wirklich toll hab ich mich im Gelände nicht gefühlt. In der Halle keine Frage aber nun gut. Gelände hatte Vorrang:-). Sattler da, anderer Sattel da der wintec nicht optimal war. Habe jetzt einen prestige silverstar und fühle mich Pudel wohl:-)
Ist wie gesagt unterschiedlich. Je nachdem wo man sich wohler fühlt 🙂
LikeLike
Das ist ja genau das, was ich in dem Beitrag sage. Man soll es ausprobieren und den Sattel nehmen, womit Pferd und Reiter sich am wohlsten fühlen.
LikeGefällt 1 Person