Unsere Kommandos für Zirkuslektionen

kommandos

Da ich mittlerweile sehr oft gefragt wurde welche Kommandos ich wofür und warum nutze, dachte ich mir, dass ich das anhand eines Bildes mal verdeutliche.
Im Grunde ist es denke ich selbsterklärend. Dort wo die blauen Punkte sind berühre ich ihn mit der Gerte oder der Hand (meist mit einem entsprechenden Stimmkommando dazu).
Meine Stimmkommandos sind eigentlich recht unspektakulär:
Kompliment = „Kompliment“
Spanischer Schritt = „Spanischer Schritt“
Spanischer Gruß = eigentlich nichts da er es auf zeigen (mit schnipsen) oder entsprechendes vormachen zeigt
Bergziege = kein Stimmkommando
Steigen = „hep“ mit einem „Küsschen Geräusch“
Liegen = „lay down“.

Das Knien habe ich nun nicht aufgeführt. Für mich war dies einfach nur eine „Zwischenstation“ um das Liegen zu erlernen. Ich finde, dass das Knien weder besonders „schön“ aussieht, noch erfüllt es irgendeinen gymnastizierenden Zweck. Daher arbeiten wir mit dieser Lektion eigentlich gar nicht mehr. Das Knien hat er gemacht, wenn ich beide Beine am Vorderfußwurzelgelenk in der Beuge angetippt habe, dann ist er direkt ins Knien.

Im Grunde habe ich versucht die Kommandos so zu legen, dass ich sie zum einen auch von oben (als Reiter) berühren kann (sofern ich das möchte) und zum anderen sie so sind, dass sie im täglichen Umgang nicht verwechselt werden können.
Im Grunde ist mir das auch ganz gut gelungen und zu Verwechslungen kommt es i.d.R. nicht. Wenn es mal zu einer Verwechslung kam, dann bloß anfangs als die Lektion noch neu und nicht gefestigt war. Aber wenn man da konsequent arbeitet, dann ist das Thema schnell erledigt und das Pferd kann diese Dinge gut unterscheiden.
Den Spanischen Schritt/Gruß kann ich auch auf Distanz abrufen, dann zeige ich auf die entsprechende Stelle. Beim Spanischen Gruß reicht es, wenn ich es „vormache“ und auf den Huf zeige, den er heben soll.
Das Steigen macht er ebenfalls auf Distanz, wenn ich vor ihm stehe. Dabei hebe ich einfach nur die Hände hoch und gebe dazu das entsprechende Stimmkommando, also ohne wildes herum gestikulieren.
Bei der Bergziege tippe ich jeweils immer das Hinterbein an, welches er nach vorne setzen soll.
Beim Kompliment touchieren ich das Vorderfußwurzelgelenk, mit einer Gerte lässt sich diese Stelle auch problemlos berühren, wenn man drauf sitzt.
Das Liegen führt er aus, wenn ich ihn an der Gurtlage touchiere.
Ich glaube das waren so die gängigsten Zirkuslektionen. Damals habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht wie und wo ich die Kommandos gebe, da es mir wichtig war, dass er die Lektionen nicht ungewollt ausführt, wenn mal jemand fremdes in seiner Nähe ist. Auch beim Reiten wollte ich natürlich nicht, dass es dort zu Komplikationen kommt und ich beim normalen Reiten evtl. aus Versehen ein Kommando gebe, was er verwechselt. Zusätzlich wollte ich viele Lektionen die er am Boden beherrschte später übernehmen, wenn ich drauf sitze. Da ich selten eine unterstützende Person am Boden hatte, habe ich die Kommandos so gelegt, dass ich die Punkte von oben gut erreichen kann. Das hat Blue dann auch relativ schnell und ohne Probleme verstanden und umgesetzt.
Einige Kommandos liegen zwar recht eng beieinander, jedoch ist das kein Problem. Blue wirft eigentlich nichts durcheinander, was mir sehr wichtig ist. Auch im täglichen Umgang ruft er ungefragt keine Lektionen ab, sondern nur, wenn ich das Kommando gebe.
Somit kann ich rückblickend sagen, dass es für mich absolut wichtig und gut war, dass ich mir im Vorfeld so viele Gedanken gemacht habe. Für uns liegen die Kommandos so ideal und Blue weiß genau was ich von ihm möchte, wenn ich die entsprechenden Kommandos gebe.

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3 Gedanken zu “Unsere Kommandos für Zirkuslektionen

  1. Wow, was ein tolles Team! Hast du eventuell Buchtipps für Zirkuslektionen? Ich muss krankheitsbedingt bald für 4 Wochen aussetzen und will die Zeit vom Boden nutzen und ihr viel Abwechslung gönnen.

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    1. Hallo, mit Buchtipps ist es leider etwas schwierig, weil ich nicht viele Bücher in dem Bereich besitze. Ich habe mir vor Jahren mal „Meine Pferdeschule: Zauber der Verständigung“ von Nathalie Penquitt geholt und fand das ganz gut erklärt. Vielleicht hilft Dir das ja? Ansonsten vielleicht mal auf wehorse gucken? Da gibt es auch einige tolle Videos und man kann sich aus verschiedenen Bereichen Input holen.

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