Man glaubt es ist mittlerweile schon „In“ geworden, dass plötzlich alle meinen sie wären „Trainer“. Selbstverständlich hat dabei jeder die Weisheit mit dem Löffel gegessen und weiß auch immer alles besser und meint andere belehren zu müssen.
Wenn man sich dann so umschaut und hört wer sein Pferd glaubt in gute Hände gegeben zu haben – und später ein eher verstörtes als gut gerittenes Pferd zurück bekommt – dann fragt man sich ob man sein Pferd überhaupt noch ruhigen Gewissens irgendwohin geben kann. Ich kann nur von unserer Umgebung sprechen und da gibt es so einige die natürlich alles Wissen und meinen zu „Können“. Ich finde es ist mittlerweile verdammt schwer einen wirklich guten Trainer zu finden der auch eine entsprechende Einstellung dem Pferd gegenüber hat. Sei es jetzt beim Reiten oder die selbsternannten „Gurus“!
Leider habe ich in unserer Umgebung nur eine Person kennen gelernt, die so mit dem Pferd umgeht wie ich das unterstütze. Allgemein ist das sehr schwierig obwohl es sicher noch den ein oder anderen gibt der gut ist.
Dabei kann man sich noch nicht mal auf die Menschen verlassen die irgendeinen „Titel“ bzw eine Ausbildung haben. Eigentlich sollte man denken, dass sie Ahnung haben und mit dem Pferd entsprechend umgehen. Schwarze Schafe gibt es immer, doch ich finde es erschreckend wie viele Menschen mit Pferden arbeiten, denen ich mein Pferd nicht mal für eine Minute zum Halten in die Hand drücken würde.
Denn wie kann ich mich als „Ausbilder“, „Trainer“ etc. bezeichnen wenn ich, sofern das Pferd nicht „funktioniert“, auf es ein Prügel, es unter Stress setze und „auspower“ um mich erst dann aufs Pferd zu setzten, wenn dieses eh schon fix und fertig ist? Genauso wenig kann ich einem Pferd was beibringen wenn ich es immer nur für eine falsche Reaktion strafe aber niemals lobe wenn etwas richtig ist. Wie kann ich mit ruhigem Gewissen jemanden an mein Pferd lassen, wenn dieser nicht auch mit kleinen Fortschritten zufrieden ist, sondern sich so sehr an einer Übung festbeißt, bis das Pferd komplett überfordert und deprimiert ist, dass es sogar zu gefährlichen Kurzschlussreaktion kommt. Es spricht nicht gerade für einen Reitlehrer, wenn ich vorherige Anzeichen einer Überforderung komplett ignoriere. Und warum wundert es dann noch jemanden, wenn das Pferd nicht motiviert mitarbeitet?
Im Prinzip kann man bei vielen Reitlehreren/Trainern nicht mehr wirklich danach gehen, was sie für „Nachweise“ bringen. Denn eigentlich ist es aussagekräftiger, wenn man sich die Arbeit mit dem eigenen Pferd anguckt bzw. wie jemand unterrichtet. Dort sieht man nämlich was das Pferd kann und ob es dabei einen extrem gestressten Eindruck macht.
Ich persönlich finde es sehr schwierig einen richtig guten Reitlehrer zu finden.
Entweder ich habe Ansprüche die fernab vom „normalen“ liegen oder ich weiß auch nicht. Eigentlich wünsche ich mir nur jemanden, der mich und mein Pferd motivieren kann, der individuell darauf eingeht, fair bleibt und uns fordert und fördert.
Es war schon immer schwer gute Reitlehrer zu finden und auch wenn die Auswahl heute größer ist, so ist es dennoch nicht leichter geworden.
Leider sagt ein Trainerschein etc. m.M.n. mittlerweile überhaupt nichts darüber aus ob jemand gut ist. Manch ein Trainer ohne spezielle Ausbildung/Nachweise ist sogar „besser“ als Menschen die sämtliche Scheine besitzen.
Aber es ist wie mit allem, in allen Bereichen gibt es schwarze Schafe. Es ist schwer jemanden zu finden, der guten Unterricht gibt bzw. Beritt anbietet. Daher hilft eigentlich nur eines – potentiele Trainer eine Weile im Auge behalten und letztendlich natürlich eine Probestunde nehmen.
Wer wirklich mal eines dieser seltenen Exemplare gefunden hat – fesseln und knebeln (aber nicht zu fest und in artgerechter Haltung ;-))!
So einen Trainer gibt man eh nicht mehr freiwillig her.
Sie sind selten und es dauert oft lange bis man so jemanden gefunden hat, aber es gibt sie. Daher ein großes Danke an die wirklich guten Reitlehrer, die zwar meistens total ausgebucht sind, aber einem echt viel beibringen können und dabei fair dem Pferd gegenüber bleiben.
Ich persönlich sehe mich nicht als „Trainer“, ich habe keine Ausbildung in der Richtung gemacht und habe auch eigentlich nichts vorzuweisen, außer das, was Blue eben kann.