Blue’s Fütterung

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Was bekommt Blue an Futter?
Die Fütterung ist wahrscheinlich ein Thema, wo die Meinungen häufig auseinander gehen. Da gibt es Menschen, die sich überhaupt keine Gedanken machen, sich zu viele Gedanken machen oder sicherlich auch einige, die einen Mittelweg gehen.
Der Markt ist voller Futter. Für fast alles gibt es ein „Pülverchen“, „Pellets“ oder „Öl“. Man kann wirklich einiges ins Pferd rein stopfen, wenn man das will und das nötige Kleingeld dazu hat.
Die Frage ist, ob das so sinnvoll ist?
Ich möchte dazu mal ein paar Gedanken aufschreiben und zunächst ein Mal auflisten, was Blue bekommt. Anschließend werde ich etwas näher auf das „Warum“ eingehen. Natürlich mache auch ich sicherlich nicht alles richtig, aber ich habe mich in den Jahren stets weiterentwickelt und die Fütterung von Blue angepasst. Aber Futter ist sicher so ein Thema, wo man sich stetig weiterentwickelt und immer noch mal mit der Zeit etwas „anders“ macht.

Blues Hauptgrundlage besteht aus Heu – das ganze Jahr über, auch wenn die Pferde im Sommer 24 Stunden am Tag frisches Gras zur Verfügung haben.
Zusätzlich gibt es auf der Weide einen frei zugänglichen Mineral-und Salzleckstein. Diese werden je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich genutzt. Natürlich steht den Pferden 24 Stunden am Tag frisches Wasser zur Verfügung – das nur zur Vollständigkeit.
Auch was die Belohnung betrifft, achte ich darauf was darin enthalten ist und das ich möglichst zu natürlichen/gesunden Leckerlis greife.
Hier gibt es einen ausführlichen Beitrag zum Thema Leckerlis.
Ab und zu gibt es auch mal ein paar Bäume/Äste (Birke, Obstbäume) zum knabbern, was von den Pferden gerne angenommen wird.

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Wenn ich nun mal betrachte was Blue wöchentlich so „leistet“, muss man nüchtern betrachtet feststellen, dass der Energiebedarf durch qualitativ hochwertiges Heu eigentlich gedeckt ist. Denn da liegt leider oft das Problem bei vielen, sie überschätzen das, was ihr Pferd leistet und denken, sie müssten „zu füttern“. Aber Blue ist kein Hochleistungssportler und die „Arbeit“ die er wöchentlich leistet bedarf eigentlich keiner zusätzlichen Energie.
Diese Erkenntnis hatte ich auch nicht von Anfang an, aber im Grunde brauchen die wenigsten Freizeitpferde zusätzliches „Kraftfutter“. Denn wer qualitativ hochwertiges Heu in der entsprechenden Menge füttert, hat eigentlich so gut wie alles abgedeckt. Zu viel „Energie“ bei zu wenig „Leistung“ führt im Prinzip ja nur zu einem Überschuss, was zu übermütigen und geladenen Pferden führt.
Trotzdem füttern wir abends Müsli, die Menge ist jedoch nicht der Rede wert. Im Sommer ist die Ration natürlich noch mal geringer als im Winter. Hauptsächlich gibt es das Müsli um die Pferde mit entsprechenden Mineralien etc. zu versorgen.
Im Prinzip füttern wir das ganze Jahr über gleich, nur die Menge an Heu etc. wird entsprechend der Jahreszeit angepasst. Hintergrund der gleichbleibenden Gewohnheit ist der, dass die Futterumstellung von Sommer zu Winter (und umgekehrt) für die Pferde nicht zu krass ist. So haben sie ihren gewohnten Rhythmus das ganze Jahr über.
Wir füttern ein getreidefreies Müsli, welches zucker- und stärkereduziert ist. Aktuell füttern wir das Natural Müsli von Pegus Horse Feed.

Pegus Futter

Dabei füttern wir eine auf die Pferde angepasste Menge. Dazu gibt es entsprechend angepasst Mineralfutter. Wir füttern aber nicht das ganze Jahr über Mineralfutter, denn der Körper kennt i.d.R. auch karge Zeiten und die Bedürfnisse sind je nach Jahreszeit unterschiedlich. Somit füttern wir je nach Bedarf eine Zeit lang Mineralien und setzen es anschließend wieder eine Zeit lang ab. Organisch gebundene Spurenelemente sind dabei am besten, da sie vom Pferd besser und schneller aufgenommen werden können. Im Multivitamin Mineralfutter von Pegus Horse Feed sind z.B. die Spurenelemente organisch gebunden. Obwohl Blue sehr wählerisch ist und schon einiges an Mineralfutter nicht angerührt hat, frisst er das Pulver ohne Probleme.
Zusätzlich gibt es 1 -2 Mal im Jahr eine Leberkur (Mari-Kur von Masterhorse oder den Leber-Nierensaft von Ewalia) und eine Flohsamen/Flohsamenschalen-Kur.
Gezieltes Zusatzfutter wie Selen, Zink etc. bekommt Blue nur, wenn aufgrund eines Blutbildes (und/oder aufgrund des Zustandes) entsprechende Mängel erkennbar sind. Ansonsten sollte man meiner Meinung nach solche Dinge nicht einfach so füttern, da eine Überdosierung schädlich ist. Hier sollte man entsprechend mit dem Tierarzt Rücksprache halten und besprechen wie und was in der nächsten Zeit gefüttert werden soll. Bei einem fertigen Mineralfutter, ist die Menge i.d.R. so gering, dass bei entsprechender Dosierung keine „Überversorgung“ entstehen kann.
Ansonsten bekommt Blue aufgrund des Kniebruchs auch mal was für die „Beweglichkeit“, das aber dann auch nur als Kur und bei Bedarf wenn ich merke, er ist etwas „steif“ und hat Probleme. (Blogbeitrag: Ewalia Bewegungssaft bei Arthrose)
Das Zusatzfutter (Zink, Selen etc.) bestelle ich i.d.R. bei Masterhorse da die Beratung dort immer super ist und ich mit den Produkten sehr zufrieden bin.

Fütterung ist wirklich ein heikles Thema worüber man sich immer Gedanken machen sollte. Mit Sicherheit hat niemand von Anfang an alles richtig gemacht. Der Futtermarkt ist riesig und auch hier gilt, das Futter soll nicht aufgrund von Aussehen oder Geruch dem Menschen gefallen, sondern es soll fürs Pferd gut sein. Wir haben auch schon einige Futtermarken durch und sind nun bei den oben genannten hängen geblieben. Natürlich bezahlt man für so ein Futter auch etwas mehr. Es lohnt sich daher auf jeden Fall einen Blick auf die Zusammensetzung zu werfen. Manchmal hat man dann zwar trotzdem noch das ein oder andere Produkt drinnen wo man denkt, es wäre nicht nötig, aber im Endeffekt ist das immer noch besser als wenn man fast ausschließlich solche Produkte im Futter drinnen hat.
Hier ist denke ich auch wieder die Menge ausschlaggebend. Seit der Futterumstellung vor einigen Jahren auf ein getreidefreies sowie stärke- und zuckerreduziertes Produkt, habe ich durchaus das Gefühl, dass Blue viel ausgeglichener ist.
Natürlich will und kann ich nicht ausschließen, dass ich – was die Fütterung betrifft – in den nächsten Jahren vielleicht doch noch das ein oder andere noch mal überdenke bzw. ändere. Das ist denke ich ein Prozess der langsam kommt, wenn man sich regelmäßig mit dem Thema Futter auseinandersetzt.


4 Gedanken zu “Blue’s Fütterung

  1. Hallo liebe Aline,

    ein sehr toller Beitrag. Mit Fütterung habe ich mich auch eine Zeit lang beschäftigt und bin momentan auch am Überlegen, ob ich nicht auch auf getreidefreies Müsli umsteigen soll. Mein Wallach bekommt schon seit Jahren das Reformmüsli G von St. Hippolyt, das auch kohlenhydratreduziert, jedoch nicht ganz getreidefrei ist.
    Eure Mineralfütterung interessiert mich auch, wie lange sind denn die Fütterungsperioden, wenn du sagst es wird wieder abgesetzt?

    Ganz liebe Grüße, Nadine 🙂

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    1. Hallo Nadine,
      es freut mich, wenn Dir der Beitrag etwas geholfen hat und wenn es nur ist, dass Du über die momentane Fütterung nachdenkst.
      Also ich muss ehrlich sagen, meistens holen wir uns ein Mineralfutter und machen dann den Eimer z.B. leer. Denn ich persönlich mag es nicht, wenn man da den angebrochenen Eimer wieder weg stellt. Ist er mal auf, dann machen wir ihn auch leer, so hat man keine Reste die evtl. ablaufen. Je nach Größe des Eimers, gibt es dann so 2-3 Monate lang Mineralfutter und danach wieder nicht. Aber das machen wir auch etwas von den Pferden abhängig und je nach Jahreszeit.

      Liebe Grüße
      Aline

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  2. Interessanter Beitrag. Man hört und liest ja immer so vieles und lässt sich gerne mit verschiedenen Werbesprüchen verwirren bzw. verunsichern. Dass jemand Mineralfutter nach ner Zeit absetzt, lese ich aber bei dir jetzt wirklich das erste Mal. 😉

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    1. Pferde in freier Wildbahn passen sich ja je nach Jahreszeit auch entsprechend an. Somit gibt es auch karge Zeiten, die der Körper kennt und wo er mit zurecht kommt. Ich habe schon mit einigen Tierärzten gesprochen die ebenfalls meinte, man soll nicht dauerhaft Mineralfutter geben. Trotz der nur phasenweisen Fütterung sind all unsere Pferde fit. Und die Stute meiner Mutter ist auch schon 24 Jahre alt. 🙂

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