Muskelaufbau

In meinem Beitrag über die Muskulatur, habe ich ja bereits geschrieben, dass ich nun auch etwas darauf eingehen möchte, wie ich bei Blue Muskulatur aufgebaut habe.
Vorweg sei gesagt, dass jedes Pferd natürlich anders lernt und individuell trainiert werden muss. Jedes Pferd reagiert anders auf gewisse Dinge und tut sich bei anderen Dingen leichter. So sollte man vor allem am Anfang die Dinge machen, die dem Pferd leichter fallen. Wie schnell die Muskulatur aufgebaut wird, ist daher auch vom Pferd abhängig (Rasse, Typ etc.).
Zu viel ist jedoch nie gut und so sollte man das Training meiner Meinung nach abwechslungsreich und vor allem nicht zu lang gestalten.
Abwechslung ist meiner Meinung nach in allen Bereichen wichtig. So mache ich mit Blue nie mehrere Tage hintereinander das Gleiche. Zum einen weil er dann den Spaß daran verliert und zum anderen, weil man meiner Meinung nach das Training vielseitig gestalten sollte, da man so auch Muskeln aufbauen kann, die beim Reiten nur wenig oder gar nicht genutzt werden.
Mit Blue habe ich vor allem viel ohne Reitergewicht gearbeitet, um die Muskulatur aufzubauen. Insgesamt habe ich alles in 4 Rubriken geteilt und werde dazu ein wenig etwas sagen.

muskelaufbau4Spaziergänge
Spaziergänge halten nicht nur das Pferd fit, sondern auch den Menschen. Da wir in einer recht hügeligen Gegend wohnen ist ein Spaziergang (oder auch Ausritt) ohne bergauf und –ab nicht möglich. Das ist zwar etwas anstrengender, aber natürlich zum Muskelaufbau gar nicht so verkehrt. Durch das bergauf und –ab laufen, wird u.a. die Hinterhandmuskulatur gestärkt. Auch baue ich beim Spaziergang gerne immer mal wieder ein paar Seitengänge etc. ein, dadurch bringt man etwas Abwechslung rein und es werden verschiedene Muskelgruppen angesprochen

muskelaufbau1Bodenarbeit
Bodenarbeit nutze ich nun mal als großen Begriff für alles, was ich am Boden mache. Sowohl Handarbeit als auch zirzensische Lektionen. Neben dem gymnastizierenden Effekt kann man natürlich auch gewisse Muskelgruppen stärken. Vor allem bei der Handarbeit kann man eigentlich so ziemlich alle Lektionen einfließen lassen, die man auch „von oben“ abrufen kann. Stellung, Biegung, Seitengänge, lösen, Versammlung usw. am Boden kann man sehr vielseitig sein und oftmals fällt es dem Pferd ohne Reitergewicht auch etwas leichter. So übe ich „neues“ oft zuerst am Boden, ehe ich es aus dem Sattel abrufe. Richtig ausgeführt, haben auch zirzensische Lektionen einen gymnastizierenden Effekt. Mit den verschiedenen Lektionen dehnt man z.B. unterschiedliche Muskelstränge. Auch diese müssen langsam erarbeitet werden, denn wir Menschen können ja auch nicht von heute auf morgen einen Spagat.
Ebenfalls kann man auch ein paar Geschicklichkeitsübungen am Boden machen. Egal ob ein Slalom, Stangen (seitwärts über die Stange/Stangen L etc.) oder sonstige Dinge, die einem so einfallen.

muskelaufbau3Longieren
Vorweg sollte ich vielleicht sagen, was ich unter „longieren“ verstehe. Viele Menschen sehen Longieren einfach nur als „Bewegung des Pferdes“ an, welches im Kreis läuft und sich „auspowert“. Der Mensch steht dabei nur in der Mitte rum. Richtiges longieren ist aber doch viel mehr und erfordert etwas Können. Denn wer richtig longiert, der hat auch in der Mitte genug zu tun und steht keinesfalls passiv auf einem Fleck herum. Selbst Pferde die es vom Körperbau her schwer haben, finden meiner Meinung nach durch richtiges Longieren (ohne Ausbinder), den Weg in die Tiefe. Das aber natürlich nur, wenn der Mensch in der Mitte weiß, was er tut.
Ich persönlich longiere nur noch am Kappzaum bzw. mit Halfter und ohne Ausbinder. Dadurch lernt das Pferd selbstständig zu laufen ohne, dass es sich irgendwo „abstützt“ oder in eine Haltung gezwungen wird. Noch dazu kann an der Longe die Haltung eingenommen werden, die das Pferd als angenehm empfindet. Dadurch hat es die Möglichkeit die Position zu verändern und falls es zu anstrengend wird, die Haltung zu lösen und sich zu entspannen. Dabei gestalte ich die Longenarbeit gerne auch abwechslungsreich. Egal ob mit Stangen oder Kegeln . So werden wieder verschiedene Schwerpunkte gelegt und man bringt etwas Abwechslung hinein ohne, dass es ein stures „im Kreis laufen“ ist. Auch an der Longe kann das Pferd ganze Bahn laufen sowie Zirkel vergrößern und verkleinern, man muss bloß etwas kreativ sein.

muskelaufbau2Reiten
Auch wenn ich Freizeitreiter bin, ist es mir wichtig, dass Blue gesund läuft. Daher steht auch regelmäßig etwas Dressurarbeit auf unserem Plan. Sämtliche Übungen und Lektionen, die ich bereits genannt habe,  können auch beim reiten eingebaut werden. Vor allem am Anfang habe ich immer wieder zwischen Aufrichtung und Vorwärts/Abwärts gewechselt, da Blue natürlich die entsprechende Muskulatur am Hals gefehlt hat. Gerade wenn gute  Ansätze dabei waren, habe ich die Zügel als Belohnung auch mal komplett lang gelassen. Wie heißt es so schön „Richtig reiten reicht“, richtig Reiten bedeutet aber auch, das Pferd gesund zu reiten, was leider i.d.R. nicht von alleine kommt. Je nach Exterieur des Pferdes erfordert das mehr oder weniger Arbeit.
Neben der Dressurarbeit, gymnastiziernden Sprüngen, Stangenarbeit und Lektionen kann man natürlich auch das Gelände nutzen um Muskulatur aufzubauen. Etwas bergauf und –ab ist auch da ebenfalls hilfreich. Und auch bei einem Ausritt kann man die ein oder andere Dressurlektion mit einbauen – auch wenn das vielen anfangs etwas schwerer fällt. Mit dieser abwechslungsreichen Arbeit habe ich Blue beigebracht gesund zu laufen und die benötigte Muskulatur haben wir damit ebenfalls langsam aufgebaut.


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