Vor allem als Selbstversorger ist man nicht unbedingt erfreut über den Winter. Man hat in gewisser Weise schon mehr Arbeit und so Sachen wie Wasser und Strom sind nicht unbedingt vorhanden. Kein warmes Reiterstübchen, kein Licht und ab bestimmten Temperaturen ist auch das Wasser zugefroren.
Doch für die meisten Probleme findet man mit den Jahren Lösungen, die einem das Leben echt erleichtern. Was tut man nicht alles, damit die Vierbeiner glücklich sind. Ich muss dazu sagen, dass ich eine echte Frostbeule bin und sehr schnell friere.
Ich gebe ehrlich zu, dass ich Menschen bewundere, die selbst im Winter top gestylt im Stall rum laufen. Mir persönlich ist warme Kleidung aber definitiv wichtiger als gut aus zu sehen, auch wenn ich dann das Gefühl habe wie ein Michelinmännchen auszusehen.

Kleidung
Gute und warme Kleidung ist echt wichtig, aber als Selbstversorger sind die Kriterien irgendwie noch mal anders, das zumindest habe ich festgestellt. Jacken die z.B. so einen Baumwollbund an der Hüfte oder den Händen haben, sind nicht unbedingt geeignet. Als Selbstversorger kommt man zwangsläufig mit Heu oder im Fellwechsel mit vielen Haaren in Kontakt. Und alles bleibt daran natürlich gut kleben. Ich bin ehrlich, ich möchte nach dem füttern nicht den halben Heuballen/das halbe Pferd mit ins Auto nehmen. Vor allem im Winter will man ja doch lieber wieder heim und eben nicht 10 Minuten damit verbringen sich zu säubern. Daher ist Kleidung wichtig, wo nichts groß dran haften bleibt. Seit Jahren liebe ich meine Wellensteyn Jacke die super warm hält und wo groß kein Dreck dran haften bleibt. Ein Mal abklopfen und alles ist ab. Außerdem hat sie genug Taschen wo viel rein passt. Die Jacken von Wellensteyn sind bis jetzt die einzigen wo ich nicht friere. Deswegen habe ich eine fürs Pferd und eine etwas schickere „privat“. Außerdem haben sie m.M.n. eine gute Qualität, meine Jacken mussten schon einiges mitmachen und halten schon seit Jahren.
Unter meiner Jacke ist die Cavallo Fleece Jacke Hera mein Favorit, da sie schön warm hält aber trotzdem atmungsaktiv ist. Alternativ kommen einfach mehrere Schichten drunter, was bei meiner Wellenstyn Jacke kein Problem ist. Ansonsten mag ich meine Softshellreithose von Epplejeck sehr gerne, da sie ebenfalls nicht so dreckanfällig ist, wärmer hält als normale Reithosen und dazu noch wasserabweisend ist (super für so Menschen wie mich, die beim Wasser auffüllen auch selbst mal eine Ladung abbekommen). Diese Hose sollte man aber definitiv mindestens eine Nummer größer bestellen, da sie klein ausfällt. Ich finde sie sowohl bei der täglichen Arbeit als auch beim reiten sehr bequem. Einen ausführlichen Testbericht könnt ihr hier nachlesen: Softshellreithose Alaska von Epplejeck.
Wenn Schnee liegt, nehme ich gerne meine „Skihose“ aus dem Aldi (oder Lidl?), auf jeden Fall hält sie super warm und ich war damit auch schon ausreiten. Zwar ist eine Reithose definitiv angenehmer, da man nicht so rutscht, aber ansonsten ist sie trotzdem ganz brauchbar und Dreck bleibt ebenfalls nicht so daran haften. Vor allem wenn man mit dem Pferd im Schnee liegt ist das sehr angenehm, da keine Nässe durchdringt.
Hände und Kopf
Ich gebe ehrlich zu, dass ich nicht unbedingt der Mützenträger bin. Meistens sind die Haare danach ziemlich aufgeladen oder stehen in alle Richtungen. Aber wenn es kalt wird und der Wind geht, dann werden vor allem die Ohren doch ziemlich kalt. Deswegen nutze ich seit einigen Jahren ein Stirnband (ich habe eines von Spooks) was echt richtig schön warm hält. Das ist wirklich angenehm. Die Haare laden sich dadurch auch nicht ganz so auf.
Auch die Hände werden bei dem Wetter schnell kalt. Ich nutze im Prinzip zwei Paar Handschuhe. Zum einen die Winter-Reithandschuh Luzern von Steeds für die Stallarbeit (füttern, sauber machen etc.) und zum anderen die Reithandschuhe von Back on Track. Die Handschuhe von Steeds sind ziemlich dick und halten finde ich gut warm. Für die tägliche Stallarbeit daher definitiv gut geeignet, da sie viel aushalten müssen und natürlich nicht ganz so teuer sind. Ich nutze die schon seit vielen Jahren, klar ab und zu muss man sie mal austauschen, aber bei der täglichen Arbeit müssen die echt viel aushalten. Zum Reiten nutze ich seit diesem Jahr die Back on Track Handschuhe sehr gerne, da sie natürlich viel dünner sind und das Gefühl dann besser ist. Durch den Back on Track Effekt halten sie auch warm, wobei man sie nicht mit kalten Händen diese anziehen sollte. Denn es wird ja nur die körpereigene Wärme reflektiert und wenn die Hände eiskalt sind, kann da natürlich keine Wärme reflektiert werden.

Schuhe
Wenn ich nicht gerade reiten gehe, sind Gummistiefel natürlich eine praktische Lösung. Ich wechsle die Schuhe immer am Auto und Gummistiefel lassen sich schnell an- und ausziehen. Ich habe damit auch nicht so das schlechte Gewissen, wenn ich doch mal durch den größten Dreck laufe. Außerdem lassen sie sich einfach reinigen. Im Winter sind gefütterte Gummistiefel ein Muss, sonst würde ich vermutlich sterben. Daher sollte das Futter fest im Stiefel vernäht sein, ansonsten macht das ausziehen eher weniger Spaß. Dicke Socken drunter und ab in die Stiefel. Wir haben seit diesem Winter die Halbschaft Gummistiefel von Dunlop. Sie halten meiner Meinung nach gut warm und ich finde sie dazu noch sehr bequem. Wer zwischen zwei Größen steht sollte eher eine Nummer größer wählen. Normal hab ich 39, manchmal aber auch 40. In den Gummistiefeln war mir die Größe 39 doch etwas zu knapp, das hat meine Mutter gefreut, denn diese Größe habe ich dann an sie abgegeben. Bis jetzt machen sie auch einen sehr robusten Eindruck. Als das Wetter besonders schlimm war, war ich damit sogar zusammen mit Blue spazieren. Größere Strecken waren daher auch kein Problem. Meine Mutter hat die Stiefel in grün und ich in blau.
Zum Reiten nehme ich dann gerne die Thermoschuhe „Winter Paddock“ von Krämer. Die halten finde ich schön warm und sind ebenfalls sehr bequem. Vorher hatte ich einige Jahre die Steed winterMAX (Krämer), aber nach einigen Jahren haben die dann das zeitliche gesegnet, wobei das nach so vielen Jahren absolut akzeptabel war.

Warmmacher
Natürlich haben wir auf der Weide keine Heizung oder einen warmen Raum. Nach einem Winterausritt würde man sich doch gerne mal ins Warme setzten und einen Tee trinken. Aber die Pferde haben anschließend Hunger und sauber machen muss man ebenfalls. Da habe ich seit diesem Winter eine tolle Lösung gefunden – etwas warmes zum trinken. In der DoWaBo Flasche bleiben die Getränke mehrere Stunden lang heiß. Und damit meine ich wirklich heiß. Die Temperatur bleibt ziemlich lange konstant so, wie man sie abgefüllt hat. Daher kann man sich auch schnell verbrennen. Deswegen fülle ich mir die Getränke immer so ab, wie ich sie auch trinken kann. Denn zu heiß kann ich das nicht trinken. Von außen merkt man nicht ob das Getränk innen kalt oder heiß ist. Dadurch kann man die DoWaBo Flasche super angreifen und sie liegt schön in der Hand. Ich persönlich mag auch das Design bzw. die Farbe echt gern. Wobei die Flasche nicht nur für den Winter super geeignet ist, denn die Flasche hält auch kalte Getränke lange kühl, was wiederum super für den Sommer ist. Insgesamt also ein genialer Allrounder.
Für gefrorenes Wasser habe ich leider noch keine direkte Lösung gefunden. Die Sache mit den Grablichtern ist nichts, wovon ich so begeistert bin. Wenn es besonders kalt wird, dann bringen wir das Wasser von zu Hause mit und kontrollieren es mehrmals täglich.
Vielleicht hast auch Du noch einen Tipp, wie man sich den Winter vor allem als Selbstversorger angenehmer machen kann. Dann freue ich mich, wenn Du mir diesen per E-Mail oder in einem Kommentar unter diesem Beitrag verrätst.
In diesem Beitrag erfolgt keine Zusammenarbeit. Jedoch habe ich die Softshellreithose von Epplejeck und die DoWaBo Flasche als Testprodukte bekommen.
Hey, super Beitrag mal wieder! Ich habe 2 Vorschläge für dich: du sagst zwar du magst nicht so gerne Mützen, aber ich habe mir jetzt eine mit eingebauter Lampe gekauft. Total genial, man friert nicht an den Ohren und sieht trotzdem was. Und ich habe mal gehört das man bälle ib den troglodita legen soll, jedes mal wenn das Pferd trinkt bewegen die sich und zerbrechen das Eis. Ob das klappt habe ich aber noch nicht ausprobiert xD
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Das einzige was ich gegen gefrorenes Wasser sagen kann ist isolieren also einen kleinen Bottich in einen großen stellen und mit isolierwolle oder wie des heißt ausstopfen und warmen Wasser auf das gefrorene schütten 😀
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Falls ihr Strom habt kannst du einen Sprudelstein ins Wasser legen. Gibt es im Teichbedarf. Oder einen Metall Bottich auf einen Frostwächter stellen, oder diese Hühner Wasser Heizung…mir fällt der Name leider nicht ein. Wir haben Strom. Unsere Wasserpumpe friert daher nicht ein, mit eingebauter Heizung und gut isoliert. Ebenfalls die Tränken sind gut isoliert und wir haben Grablichter drunter. Gaaanz wichtig ist dabei genug Abstand zum Heulager und die Kerzen müssen am besten sehr tief liegen mit einem kleinen Luftschlitz. damit sie nicht umfallen können. Bis -15°C hatten wir keine Probleme.
LG JK
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Wie im Beitrag erwähnt haben wir keinen Strom auf der Weide. Daher kommen die meisten Sachen nicht in Betracht. 😉
LG
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Thermoeimer von hofmeister allerdings nur 18 l aber ohne Strom u wasseranschluss
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