Irgendwie freuen wir uns doch alle auf den Sommer. Aber mal ehrlich, die dazugehörigen Fliegen, Zecken, Bremsen etc. braucht wirklich niemand. Trotzdem kommen sie jedes Jahr aufs neue wieder und so versucht man sich selbst und sein Pferd zu schützen. Wir haben schon viel durch, daher möchte ich heute mal meine Erfahrung mit verschiedenen Produkten teilen. Egal ob Offenstall oder direkt am Pferd.
Unsere Pferde stehen ohne Fliegendecke und i.d.R. auch ohne Fliegenmaske auf der Weide. Denn durch die heißen Temperaturen schwitzen sie trotz leichter Decke doch mehr und auch unter der Fliegenmaske wird es irgendwann recht warm. Wir haben das Gefühl, dass die Pferde sich so wohler fühlen. Außerdem haben sie jederzeit die Möglichkeit im schattigen Unterstand sowie unter Bäumen zu stehen.
Bremsenfalle Taon-X Eco
Vor einigen Jahren haben wir uns bei Loesdau die Bremsenfall gekauft. Sie macht einen sehr hochwertigen Eindruck und hat mittlerweile schon einige Jahre unbeschadet überstanden. Im ersten Jahr hatten wir teils eine super Ausbeute. Auf dem Bild sehr ihr das Ergebnis von nur einem Tag.Im letzten Jahr hatten wir deutlich weniger Erfolg. Jedoch soll man die Falle so hängen, dass sie in der Flugbahn der Bremsen liegt. Zugegeben, dass kann manchmal etwas dauern, bis man den geeigneten Platz gefunden hat.
Grundsätzlich haben wir jedoch das Gefühl, dass die Pferde vor allem im Unterstand deutlich mehr Ruhe haben. Meiner Meinung nach sollte man von solchen Fallen nicht erwarten, dass alle Bremsen gefangen werden. Trotzdem hat es bei uns durchaus geholfen. Allgemein ist zu beobachten, dass Melody (die viel dunkler als die anderen ist) mehr von Insekten etc. attackiert wird als z.B. Blue. Um das ganze zu verstärken haben wir den Ball noch etwas mit Pferdeschweiß eingerieben. Ob das tatsächlich mehr Bremsen/Fliegen anzieht kann ich natürlich nicht sagen, trotzdem wird der Ball oft angeflogen. Neben Bremsen haben wir auch viele kleinere Fliegen damit fangen können. Die Pferde stehen sehr oft am Ball oder nutzen ihn um daran entlang zu gehen. Daher haben wir schon das Gefühl, dass die Pferde die Bremsenfalle als angenehm empfinden, da sie sich teils bewusst dort in der Nähe aufhalten.
Fliegendecke
Eine Fliegendecke nutze ich hauptsächlich wenn ich Blue z.B. putze oder der Hufschmied kommt. Manchmal ziehe ich ihm auch eine an, wenn ich so auf der Weide bin, was aber eher selten vor kommt. Vor einigen Jahren habe ich mich dann für eine Fliegendecke im Zebralook entschieden, davor hatte ich immer einfarbige. Ich weiß nicht ob es Einbildung ist, aber ich habe tatsächlich das Gefühl, dass dieses Muster mehr Insekten abhält. Für unsere Zwecke ist sie absolut ausreichend und bis jetzt macht sie einen robusten Eindruck.
(Fliegendecke Zebra Classic (Thermo Master) Größe 135 von Krämer)
Fliegenmaske/Fliegenhaube
Die Fliegenmaske nutze ich z.B. bei Spaziergängen oder ebenfalls beim Hufschmied. Ich persönlich habe das Gefühl, dass Blue mit der Fliegenmaske etwas unsicher ist. Durch seine Nachtblindheit und der damit verbunden Sehprobleme vermute ich, dass das dunkle Netz über den Augen ihn schlechter sehen lässt. Er wirkt unsicher und nicht mehr so „treffgenau“. Daher nutze ich diese wirklich nur, wenn wir ganz banale Dinge machen und ich direkt neben ihm bin. Unsere Fliegenmaske ist von Krämer (Felix Bühler Basic), Blue trägt Größe M und ich finde sie von der Passform ideal. Noch dazu sitzt das Netz wirklich schön entfernt vom Auge, was mir sehr wichtig ist.
Meine Mutter hat mehrere Fliegenmasken von der Marke und ist ebenfalls super zufrieden. Sie sind sehr robust und halten gut. Da ich vermute, dass Blues Sehkraft durch das dunkle Netz beeinträchtigt wird, nutze ich die Fliegenmaske i.d.R. weder im Gelände noch auf der Weide.
Zum Reiten nutze ich am liebsten eine Fliegenhaube mit Fransen. Wichtig ist mir dabei, dass die Augen und Ohren geschützt sind. Die Fransen sind dabei sehr effektiv um Fliegen etc. vom Auge fern zu halten, da sie ständig in Bewegung sind. Bei normalen Fliegenfransen hat man das Problem, dass sie nur so befestigt werden und die Ohren frei sind. Ich habe zwei verschiedene Fliegenhauben. Die eine kann man direkt am Halfter oder der Trense befestigen (von Loesdau, Bezeichnung: Fliegenhaube mit Fransenstirnband) und die andere (ebenfalls von Loesdau, Bezeichnung: Irish Innovation Fliegenhaube mit Fransenstirnband, Größe: VB) hält sogar ohne irgendetwas am Kopf. Bei der Fliegenhaube, die man direkt an der Trense befestigt ist leider relativ früh der Klett abgegangen. Das konnte man jedoch problemlos wieder dran nähen. Die andere hat eigentlich eine ganz gute Größe, ich habe auch Pony probiert weil Blue recht kleine Ohren hat, die war dann aber doch zu klein. Obwohl Blue sich damit schon geschüttelt und gekratzt hat, hielt die Fliegenhaube ohne zu verrutschen. Falls ich mal etwas auf der Weide drauf machen sollte, dann würde ich diese nutzen, da man kein zusätzliches Halfter etc. zum befestigen braucht, Blues Sicht nicht eingeschränkt wird und nur wenig am Kopf ist, wodurch er nicht so viel schwitzt wie z.B. unter einer Fliegenmaske. Und wenn Blue doch zu „wild“ wäre würde die Haube einfach abfallen. Deswegen habe ich mir neben der schwarzen noch eine blaue für die Weide geholt – die findet man im grünen Gras besser.
Fliegenspray und ein „Geheim“tipp
Zu guter Letzt fehlt natürlich noch ein gutes Fliegenspray. Ich habe schon viele Fliegensprays ausprobiert und bin letztendlich wirklich bei dem von biorepell hängen geblieben. Es besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen, durftet sehr angenehm und das wichtigste – bei uns hilft es sehr gut.
Man kann das Spray sogar problemlos auf Wunden sprühen. Vor allem am Kopf und den Ohren muss man ja immer etwas aufpassen, aber auch hier kann es ohne bedenken benutzt werden und hilft dabei gut.
Egal ob zum Reiten oder für die Weide, biorepell active horse protect wirkt bei uns zuverlässig gegen Fliegen, Bremsen, Zecken und andere Insekten.
Einen ausführlichen Bericht gibt es hier: Biorepell active horse protect
Wer nun noch das Problem hat, dass das Pferd z.B. an der Brust stark verstochen wird und dort die Fliegen sogar Schwellungen verursacht, für den habe ich nun noch einen „Geheim“tipp (der so geheim gar nicht mehr ist). Ich bekomme wirklich kein Geld dafür, aber mittlerweile ist das Juckreizöl von Ewalia meine kleine Geheimwaffe gegen sämtliche Plagegeister. Das habe ich ja bereits im Beitrag über die Auwaldzecke erwähnt und es sollte mittlerweile bekannt sein, dass mich das Produkt absolut überzeugt hat (Meine 14 Lieblingsprodukte). Egal ob das Ohr von kleinen fiesen Mücken blutig gestochen wurde, die Brust total verstochen ist oder aber unterm Bauch und an den Geschlechtsteilen. Das Juckreizöl kommt mittlerweile überall zum Einsatz und das mit einem genialen Erfolg. Dadurch, dass man es auch auf leicht blutige Stellen machen kann, brennt es nicht unangenehm. Es pflegt die Haut, lindert den Juckreiz und hält gleichzeitig Zecken, Bremsen, Fliegen etc. fern. Oftmals reicht es das Produkt 1-2 Mal aufzutragen und dann hat man erst mal wieder für einige Tage Ruhe. Noch dazu ist es sehr sparsam in der Anwendung und bei mir kommt es mittlerweile überall zum Einsatz. Ich bin wirklich begeistert von dem Produkt und auch hier gilt wieder – keine Chemie! Daher kann man es absolut bedenkenlos Auftragen. Sofern das Pferd nicht allergisch auf Kokosöl reagiert, kann man auch das mal ausprobieren. Kokosöl ist ebenfalls sehr vielseitig einsetzbar.
Ich persönlich bin mittlerweile wirklich dazu übergegangen eher natürliche Produkte zu nutzen. Denn ich hatte tatsächlich schon mal eine unschöne Reaktion, als wir mit einem anderen Pferd ausreiten waren, welches ein Fliegenspray aufgetragen hatte, wo eben durchaus Chemie enthalten war. Die beiden Pferde haben sich beschnuppert und Blue hat letztendlich scheinbar etwas von dem Fliegenspray eingeatmet bzw. mit der Zunge abgeschleckt. Anschließend fing Blue an schwer zu atmen und hustete. Ich stand mitten im Wald mit meinem Pferd und hatte wirklich angst, dass der mir gleich umkippt. Er bekam ziemliche Atemnot und hat fast 10 Minuten gebraucht um sich zu fangen. So was möchte ich meinem Pferd wirklich nicht antun und gerade wenn man den Bauch, die Brust oder auch die Beine einsprüht, so kann das Pferd problemlos in Kontakt mit dem ganzen kommen. Und ja, es gibt tatsächlich natürliche Mittel die helfen was die Produkte von Ewalia und Biorepell im Prinzip beweisen. Denn das sind durchaus Produkte die bei uns wirken. Somit braucht man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man diese Dinge aufträgt.
In diesem Beitrag erfolgt keine Zusammenarbeit. Alle Produkte wurden von mir freiwillig erwähnt/gezeigt.